Pitch im Podcast: Digitales für Landwirtschaft, Teamtraining, Energiemanagement und Logistik

Unsere neue Pitchfolge ist raus. Diesmal hat Felix Rother mit vier Startups aus Schleswig-Holstein gesprochen, die für ihre Produkte und Dienstleistungen auf KI, Big Data, Machine Learning und Deep Learning setzen – und das für ganz unterschiedliche Einsatzbereiche.

Bareways aus Lübeck
„Weltweit sind rund 80 Prozent der Straßen nicht asphaltiert. Ihr Zustand verändert sich also je nach Wetter und Beanspruchung, so dass das Befahren eine Herausforderung oder gar unmöglich werden kann“, erklärt Moritz von Grotthuss. Gemeinsam mit Sascha Klement hat er Bareways gegründet. Um die Mobilitätsplanung (Mobility Data Prediction) rund um den Globus zu vereinfachen führt das wachsende Team zahlreiche Daten aus gut erschlossenen Gebieten wie Europa, Skandinavien oder Amerika zusammen. „Mithilfe einer KI ermitteln wir dann, wie sich vergleichbare Straßen in weniger gut erschlossenen Gebieten verhalten müssten“, erklärt Grotthuss. So können Touristen sich für entspannte oder aufregende Touren entscheiden, Logistikunternehmen die besten Routen durch unbekannte Gebiete für sich berechnen und auch die Reichweitere für E-Fahrzeuge lässt sich besser vorhersagen, wenn bekannt ist, wie anspruchsvoll die gewählte Strecke ist. Aktuell bringt Bareways eine erste Navigations-App für abenteuerlustige Anwender:innen raus und bereitet sich auf eine Finanzierungsrunde vor, um Investor:innen für die weiteren Projekte zu finden. www.bareways.com

Unterstützt unter anderem durch Gateway49

Moritz von Grotthuss, Bareways

Colin Freyer, DayOff

DayOff aus Kiel
Um Teams zu stärken und überfachliche Kompetenzen zu vermitteln, werden oft Teamtrainings durchgeführt, bei denen in kurzer Zeit sehr viel Inhalt vermittelt wird. „Oft werden jedoch nur zehn Prozent des Gelernten auch wirklich im alltäglichen Arbeitskontext angewendet. Wir haben uns gedacht, da muss doch besser gehen, direkter, flexibler und spielerisch“, erklärt Corin Freyer die Idee hinter DayOff. Wie sein Mitgründer Lino Toran Jenner, ist er Diplompsychologe und hat Informatik studiert. Gemeinsam haben sie eine App entwickelt, die jeden Mitarbeitenden zu einer kleinen Challenge pro Tag herausfordert, zum Beispiel: Sag einer Person aus deinem Team, was sie in der vergangenen Woche richtig gemacht hat.

Lino Toran Jenner, DayOff

„Insgesamt haben wir bereits mehr als 500 Challenges in 20 verschiedenen Kompetenzfeldern erstellt, die mithilfe von Machine Learning für jede Person individuell zusammengestellt werden“, erklärt Jenner. Für absolvierte Challenges erhält das Team Punkte, die für gemeinsames Pizza essen, ein Teamevent oder auch einen Day Off, einen zusätzlichen freien Tag, eingesetzt werden können. „Von unseren Kunden und vor allem den Mitarbeitenden bekommen wir sehr positive Rückmeldungen“, so Freyer. Eine besondere Herausforderung sehen die beiden Gründer im Teamzusammenhalt während der anhaltenden Homeoffice-Phase. Hier unterstützen sie gern und freuen sich über weitere Kunden und Kooperationspartnern.www.dayoff.de

Unterstützt unter anderem durch das Zentrum für Entrepreneurship der CAU, Gründungstipendium über die WTSH.

Encentive aus Flensburg
Der Wind weht, aber die Windräder stehen still, weil das Energienetz durch die zusätzliche Windenergie überlastet wäre – im Norden ein bekanntes Problem. Eine Idee für die Nutzung von mehr erneuerbarer Energie setzt das Startup encentive aus Flensburg um. „Wir haben eine KI-gestützte Plattform entwickelt, die Energieproduzenten und gewerblichen Energieverbrauchern zusammenbringt. Das System ermittelt, wann mit wie viel Windstrom zu rechnen ist und managet dies mit den Strombedarfen der Verbraucher“, erklärt Geschäftsführer Daniel Ehnes. So können um Beispiel Kühlsysteme in Supermärkten oder Wärmepumpen mit möglichst viel umweltfreundlichem Strom betrieben werden. Große Investitionen in den Unternehmen sind dafür nicht nötig, da das Startup die Geräte sämtlicher Hersteller über eine Softwareschnittstelle an die encentive Plattform anbindet. Zurzeit sucht das Team neue Partner für erste Pilotprojekte. www.encentive.de

Unterstützt unter anderem durch Dock 1 der VentureWaerft und Gründungsstipendium über die WTSH

Daniel Ehnes, encentive

Vitali Czymmek, Naiture

Naiture aus Friedrichsgabekoog
Unkrautbekämpfung in der Landwirtschaft ökologischer und ökonomischer gestalten, das ist das Ziel der Naiture GmbH & Co. KG. Das Startup aus Friedrichskoog wurde 2018 aus einem Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Westhof Bio aus der Fachhochschule Westküste ausgegründet und soll den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln verringern. „Dafür setzen wir ein System ein, das auf den drei Technologien Künstliche Intelligenz, Robotik und Big Data basiert“, erklärt Vitali Czymmek, der den intelligenten Jät-Roboter mitentwickelt hat. Mit höchster Präzision unterscheidet die Maschine zwischen Anbaupflanze und unerwünschten Beikräutern und kann derzeit bis zu acht Spuren gleichzeitig bearbeiten. Je nach Kundenwunsch lässt sich das modulare System auch auf zwei, vier oder sechs Spuren anpassen. „2021 wollen wir die 8-Spur-Auslegung im Dauerbetrieb testen und den Roboter komplett auf Solarbetrieb umstellen“, nennt Czymmek zwei Ziele. Um das Trägerfahrzeug zu optimieren und die KI des Roboters weiterzuentwickeln, sucht das Startup gerade nach Kooperationspartnern.

www.naiture.org

Unterstützt unter anderem von Fachhochschule Westküste und Gewinner des von StartUp SH unterstützen Überflieger-Wettbewerbs

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