Gemeinsam für eine stärkere Gründungskultur in Schleswig-Holstein.

„Wir freuen uns, dass Life Science Nord e.V. und das IZET als Technologiezentrum sich mit ihrer Expertise aktiv in unser StartUp SH Netzwerk einbringen, um gemeinsam die Gründungskultur in Schleswig-Holstein insgesamt zu stärken“, erklärt. Dr. Anke Rasmus, 1. Vorsitzende StartUp SH e.V. 

Aktuell lassen Fachkräftemangel und einer guten Arbeitsmarktlage für viele Menschen jedoch eine Anstellung attraktiver erscheinen als den Weg in die Selbstständigkeit. Dazu tragen laut aktuellem KfW-Gründungsmonitor auch die unsicheren Konjunkturaussichten, höhere Energiekosten und fehlende Finanzierungsmöglichkeiten bei. „Niedrige Gründungszahlen bedeuten aber auch ein sinkendes Innovationspotential in der gesamten Wirtschaft“, macht Rasmus deutlich. „Gerade junge, agile Unternehmen trauen sich neu und anders zu denken. Sie schaffen zukunftsorientierte Lösungen für unsere aktuellen Herausforderungen wie Energie- und Mobilitätswende und Digitalisierung und fordern damit auch die Innovationskraft der etablierten Unternehmen heraus.“  

Mehr Sichtbarkeit für Start-ups und Gründer:innen 

Grundsätzlich ist Schleswig-Holstein auf einem guten Weg. Es werden immer noch mehr Gewerbebetriebe an- als abgemeldet (Statistikamt Nord) und auch bei den innovativen technologie- und wissensbasierten Start-ups blieben die Zahlen 2022 weitgehend stabil, während Bundesländern wie Hamburg oder Berlin deutliche Rückgänge bei den Start-up-Gründungen verzeichneten (startup detector 2022). „Wir haben in Schleswig-Holstein ein aktives und gut vernetztes Gründungsökosystem, bieten gute Beratung und Begleitung von der ersten Idee bis zur Gründung und darüber hinaus“, sagt Rasmus. „Wir machen Gründerinnen und Gründer mit ihren Innovationen und Geschäftsideen sichtbar, in den Medien oder auf Veranstaltungen wie den Start-up Days Lübeck, der ConVenture in Flensburg, dem Waterkant Festival in Kiel, der Ideenschmiede in Wedel oder dem Heider Start-up – Meet-up. Wir brauchen diese sichtbaren Vorbilder, um Gründung und Unternehmertum als Alternative zur Anstellung zu etablieren. Die Veränderung des Mindsets als wichtigen Ansatzpunkt hat auch die KfW genannt und mit dem Konzept zur Entrepreneurship Education setzt Schleswig-Holstein früh an, um bereits junge Menschen mit Gründung und Unternehmertum in Kontakt zu bringen. 

Wichtig: Kontinuierliche Begleitung von der Idee bis zum wachsenden Unternehmen 

Bis sich das in tatsächlichen Gründungen niederschlägt, dauert es jedoch, und das macht auch die Bedeutung einer kontinuierlichen Arbeit in der Gründungsberatung klar. Menschen für die Umsetzung ihrer Ideen in einem eigenen Unternehmen zu sensibilisieren und sie auf diesem Weg zu begleiten, braucht Zeit und kompetente Gründungsberater:innen und -berater.  An den Hochschulen, an denen vor allem der Grundstein für die technologie- und wissensbasierten Start-ups gelegt wird, wird die Gründungsberatung aber aktuell vor allem über temporäre Projekt- und Drittmittel finanziert. Das Bundesprogramm EXIST-Potentiale, mit dem viele Hochschulen in Deutschland und auch hier in Schleswig-Holstein ihre Gründungsunterstützung aufgebaut haben, wird jedoch nicht fortgesetzt. Die Finanzierung der bestehenden Stellen über Bundes- und Landesmittel ist derzeit noch ungeklärt.  

Dafür ist StartUp SH sowohl mit der Landespolitik als auch auf Bundesebene im Gespräch, um Lösungen zu finden und die Basisangebote in der Gründungsberatung dauerhaft zu finanzieren. 

Gemeinsam für eine stärkere Gründungskultur in Schleswig-Holstein. Vertreter:innen von mehr als 30 gründungsunterstützenden Institutionen wie Hochschulen, hochschulnahen Einrichtungen, IHKs, Förderbanken, Technologie- und Gründerzentren sowie Wirtschaftsförderungen engagieren sich gemeinsam, um Gründungsprozesse zu beschleunigen und durch kompetente Beratung und Begleitung die Zahl erfolgreicher Gründungen zu erhöhen.

StartUp SH Netzwerk traf sich in Flensburg 

Bei der Mitgliederversammlung ging ein großes Dankeschön und vor allem weiter so an den Vorstand Dr. Anke Rasmus, Prof. Dr. Ilona Ebbers, Holger Fischer, Claudia Haßfurther, Stefanie Jordt, Dr. Frank Schröder-Oeynhausen und Andreas Fischer für ihre engagierte Arbeit in Sachen landesweite Gründungsunterstützung und Netzwerkarbeit. Sie wurden ebenso wiedergewählt, wie die Revisorinnen Dr. Annelie Tallig und Susann Dreßler, die dankenswerterweise die Aufgabe der Kassenprüfung übernehmen. 

Zu Gast waren wie diesmal im lisezwei – Das Technologiezentrum in Flensburg und wurden von Conny Clausen und Michael Otten durch das frischeröffnete zweite Bürogebäude mit reichlich Platz für junge Unternehmen geführt. Wie man sieht, gibt es neben den modernen Büroräumen auch Gelegenheit für kreativen Austausch. Ausprobieren absolut erwünscht!